Erdgeschichte



Geologische Arbeitsmethoden im Gelände

Der Hammer ist das klassische Werkzeug eines Geologen/einer Geologin im Gelände. Mit dem Hammer werden Steine auf- oder angeschlagen, damit ein frischer Bruch entsteht, der wiederum weitere Informationen zu dem betreffenden Gestein liefert wie Farbe oder Mineralbestand. Aber das ist noch lange nicht alles, der Hammer kann mehr: Gefüge und Splittrigkeit oder Härte und Verwitterung eines Gesteins – alles Gesteinsparameter, die sich im Umgang mit dem Hammer zeigen. Damit sind die Grundlagen für weitere Geländearbeiten nach der ersten Ansprache eines Gesteins gelegt. Je nach Aufschluss können Aufnahmen zum Gesteinsgefüge oder zur Bestimmung der Lage von Gesteinen mit dem Geologenkompass folgen, gegebenenfalls auch die Ermittlung geologischer Strukturen. 

Mit dem Übertragen der ersten Ergebnisse in topographische Karten werden die Grundlagen für eine geologische Karte gelegt, deren Interpretation wiederum Aussagen hinsichtlich der erdgeschichtlichen Entwicklung im Untersuchungsgebiet liefert. Voraussetzung dafür ist natürlich der genaue Ortsbezug, der eine sichere Orientierung voraussetzt.

Neben den klassischen Werkzeugen (Hammer, Lupe, Kompass u. a.) kommen heutzutage natürlich auch Smartphones, Tablets und GPS-Geräte zum Einsatz. Diese und weitere geologische Untersuchungsmethoden werden im Gelände an mehreren Aufschlüssen in verschiedenen Fest- und Lockergesteinen im vorderen Klausbachtal sowohl an der Hochkalterseite wie auch an der Talflanke der Reiteralm vorgestellt.

Die reine Gehzeit beträgt ca. 3 – 31/2 Stunden, Höhenunterschied insgesamt 300 m in Auf- und Abstieg. Keine Einkehrmöglichkeit, Rucksackverpflegung!



Geologische Verhältnisse – Böden – Almwirtschaft: Wanderung in das Lattengebirge

Wanderung auf dem Alm-Erlebnisweg Ramsau. Zunächst entlang des Taubensees, dann in Richtung Pfaffental ins Lattengebirge und zur Mordaualm mit Möglichkeit zur Einkehr. Weiterer Aufstieg auf alpinem Steig zur Karschneid und Lattenbergalm. Von dort über die Moosenalm und den Pioniersteig zurück zum Ausgangspunkt. Almwirtschaft wird in allen Hochgebirgsregionen der Erde betrieben. Der Grund dafür ist die geringe Größe der nutzbaren Flächen in den Tallagen. Aber nicht überall ist Almwirtschaft möglich, die geologischen Verhältnisse in Verbindung mit den Bodenentwicklungen müssen stimmen. Bei der Wanderung über den Alm-Erlebnisweg werden drei Almen vorgestellt, die sich in ihren natürlichen Gegebenheiten deutlich unterscheiden. Jeweils schon beim Erreichen der Almflächen werden diese Unterschiede augenfällig und greifbar. Zudem eröffnen sich Blicke auf den Hagengebirgswestrand, der eine regelrechte „Almtreppe“ aufweist, deren Grundlage die dort herrschenden tektonischen Verhältnisse sind. Von der Mordaualm bietet sich auch ein guter Blick auf das Blaueis, den nördlichsten Gletscher der Alpen, der schon bald verschwunden sein wird.

Gesamte Wegstrecke rund 11 km, 650 Höhenmeter in Auf- und Abstieg. Gehzeit ca. 5 Stunden.



Kultur- und Stadtgeologie von Salzburg

Geologie, Tektonik und die Wirkung von Wasser und Eis formten das Weichbild der Stadt die mitten an der tektonischen Überschiebungslinie der Nördlichen Kalkalpen über dem Flysch liegt. Zwei oberostalpine Decken der Nördlichen Kalkalpen wurden hier aufeinander geschoben: die Bajuvarische und darüber die Tirolische Decke. Dort, wo das Bündel der „Salzachtalstörung" die Kalkalpen NNW-SSE streichend durchtrennt hat, schuf sich die Salzach in einem antezedenten Durchbruchstal im Bereich des Pass Lueg ihren Durchlass. Gegen das Becken zu sind entlang dieser Störungen die aus obertriadischem Hauptdolomit und Dachsteinkalk bestehenden Stadtberge: der Kühberg, der Kapuzinerberg und der Festungsberg stufenweise in Richtung Becken abgesunken. Die Gletscher der pleistozänen Eiszeiten schürften das Tal aus und begruben es mit mächtigen glazialen Sedimenten. Diese Wasserspeicher sind heute für die Wasserversorgung der Stadt von größter Wichtigkeit. Nach dem Abschmelzen der Gletschermassen entstanden gewaltige postglaziale Seen in welche Flüsse Schottermassen verfrachteten, die man am Mönchsberg oder auch am Hellbrunner-Berg sehen kann. Eine typische Deltaschüttung aus der Mindel/Riss-Zwischeneiszeit ist an der Nagelfluh, im Neutortunnel gut zu beobachten. An der Morphologie der Gstättengasse erkennen wir noch die Reste des gigantischen Felssturzes, der sich 1669 ereignete und neben der Zerstörung der alten Markuskirche und des Klosters und zahlreicher Wohnhäuser 220 Todesopfer forderte. Seither werden die Felswände jährlich durch „Bergputzer“ kontrolliert. Über baugeologische Probleme wie z. B. Sanierung der Kuenburgbastei an der Feste Hohen Salzburg, die des ersten Sperrbogens am Aufgang zur Festung, der Sanierung der Festungsbahn, der Steilabfälle des Mönchsbergkonglomerates sowie über die geplanten Bauvorhabendes Museums im Berg, Wasserbehälter und Grundwassersituation der Stadt, der Unterflurbahn durch Salzburg, Garagenbau bei den barmherzigen Brüdern und der Verwendung der lokalen Bausteine für Gebäude der Stadt wird berichtet.


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