Das mittelalterliche Sachsen

Hildesheim3


Kunst und Architektur zwischen Rhein und Harz

Das historische Sachsen, das Karl der Große ab 772 in mühsamen und verlustreichen „Sachsenzügen“ schließlich unter seine Gewalt bringt und dem fränkischen Reich einverleibt, erstreckte sich vom Rhein bis an die Elbe in den heutigen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zur Absicherung der Eroberung und zur Christianisierung der heidnischen Sachsen wurden Klöster und Bistümer gegründet wie z.B. das adelige Damenstift in Essen oder das Bistum Paderborn. Eingebettet in die idyllische Landschaft zwischen Weser Bergland und dem Harz liegen kunsthistorische Highlights wie das einzigartige karolingische Westwerk des Klosters Corvey und das schmucke Fachwerkstädten Goslar mit seinen herausragenden Schätzen der salischen Kunst und Architektur. Das karolingische Bistum Hildesheim bekam überregionale Bedeutung unter dem Episkopat des Hl. Bernward, dessen Kunstförderung so bedeutend war, dass man heute von „Bernwardinischer Kunst“ spricht, wenn man über ottonische Goldschmiedearbeiten und Bronze-kunstwerke dieser Region spricht. Zum 1200-jährigen Bistumsjubiläum im Jahr 2015 wurden Kirchen und Museen der Stadt Hildesheim aufwendig saniert und in begeisternder Weise modernisiert. Dort werden heute die Höhepunkte ottonischer Kunst – u.a. Bernwards Bronzetüren, die Goldene Madonna sowie die Radleuchter – präsentiert.


PROGRAMM:*

1. Tag, Dienstag, 25. Juni 2024

Anreise mit dem Bus von Salzburg nach Paderborn mit Pausen: Abfahrt - Einstiegsstellen (Bus Schwaiger Schönau am Königssee) 06:00 Hallein Pernerinsel - Großer Parkplatz beim Kreisverkehr, 06:15 P + R Salzburg Süd, 06:30 Stadion Klessheim, 06:40 Piding Burgerking, 07:05 Schweinbach Landkaufhaus Mayer / Weitere Einstiegsstellen z.B. Park & Ride Rosenheim auf der Strecke in Absprache möglich.

Nach Ankunft in Paderborn beziehen wir unsere Zimmer in unserem ***Hotel im Zentrum von Paderborn.


2. Tag, Mittwoch, 26. Juni 2024

Noch heute spürt man im Zentrum von Paderborn die Lage der Stadt an den Quellen der Pader: kleine Wasserläufe und Grünanlagen durchziehen überall die Altstadt. Dort finden sich auf dicht gedrängtem Raum der in karolingische Zeit zurückgehende gotische Dom mit seinem markanten Westturm und der ottonischen Krypta, das Museum in der karolingisch-ottonischen Kaiserpfalz, die von griechischen Bauleuten 1017 errichtete Bartholomäus-Kapelle sowie das Diözesanmuseum. Die Museen zeigen mit ihren Exponaten – Goldschmiedekunst und Skulptur des 11. und 12. Jahrhunderts sowie Fragmente karolingischer Fresken und Glasfenster – eindrucksvoll die Bedeutung der Stadt im Frühmittelalter als sie ein wichtiger kaiserlicher Pfalzort war.


3. Tag, Donnerstag, 27. Juni 2024

Die Stadt Essen verbindet man meist mit Schwerindustrie und rauchenden Schornsteinen. Die Stadt und ihr Umland wurden darüber hinaus im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Und dennoch birgt gerade Essen einen außergewöhnlichen Schatz an ottonischer Architektur und Schatzkunst. Das ehemalige Essener Damenstift (heute Dom) ist eine der ersten adligen Gründungen auf sächsischem Boden. Die Äbtissinnen stammten in der Folge meist aus kaiserlichem Haus, was sich in der Architektur und ihren Stiftungen widerspiegelt. Das Westwerk der Essener Kirche stammt aus der Zeit um 1000 und kopiert die Aachener Pfalzkapelle Karls des Großen. Die Schatzkammer birgt die älteste vollplastische Skulptur des europäischen Mittelalters – die Goldene Madonna von Essen – und vier große ottonische Vortragekreuze, allesamt Meisterwerke der Goldschmiedekunst. Idyllisch im Ruhrtal gelegen überrascht in Essen-Werden die spätromanische Kirche St. Ludgerus mit einer Kryptenfolge aus karolingischer Ringkrypta und salischer Außenkrypta sowie einem weiteren beeindruckenden Kirchenschatz.


4. Tag, Freitag, 28. Juni 2024

Die Klosterkirche von Corvey besitzt das einzige noch erhaltene karolingische Westwerk Europas (UNESCO Weltkulturerbe). Während das ursprüngliche Kirchenschiff im 17. Jahrhundert von einem Neubau ersetzt wurde und die Klostergebäude zu einem Schloss umfunktioniert wurden, ist das Westwerk (873-85) in beinahe unveränderter Weise erhalten geblieben. Über Einbeck (Mittagspause) Weiterfahrt nach Bad Gandersheim. Das adelige Damenstift gehörte zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art im mittelalterlichen Sachsen. Die romanische Stiftskirche mit Krypta (um 1050) war auch die Heimat der Roswitha von Gandersheim, die als erste deutsche Dichterin gilt. Weiterfahrt nach Hildesheim, wo wir in unserem am Rande der Innenstadt von  Hildesheim gelegenen ****Hotel die Zimmer beziehen.


5. Tag, Samstag, 29. Juni 2024

Die Gründung des Bistums und der Stadt Hildesheim erfolgte 815 am Ort einer sächsischen Ansiedelung. Die jüngste Restaurierung des Domes (UNESCO Welterbe) hat ergeben, dass die heutige Kirche in weit größerem Maße als bisher bekannt, noch auf den Gründungsbau des 9. Jahrhunderts zurückgeht. Seine große Blüte sah der Hildesheimer Dom im 11. Jahrhundert als er unter Bischof Bernward und seinen Nachfolgern mit spektakulären Kunstwerken aus Gold und Bronze ausgestattet wurde. Diese Werke sind heute teils an ihrem originalen Ort in der Kirche oder im neugestalteten Domschatzmuseum ausgestellt. Die Kirche St. Michael wurde von Bernward als Grablege errichtet und gibt die einmalige Gelegenheit eine nahezu unveränderte ottonische Kirche zu studieren. Die Kirche St. Godehard, im Süden der Stadt gelegen, ist ein schönes Beispiel einer hirsauisch geprägten Klosterkirche des 12. Jahrhunderts mit vielfältig skulptierten Kapitellen.


6. Tag, Sonntag, 30. Juni 2024

Das erste Ziel des Tages ist Goslar (UNESCO Welterbe). Die kleine Fachwerkstadt im Harz wurde durch den Bergbau seit dem Frühmittelalter wohlhabend. Im 11. Jahrhundert ließen die salischen Kaiser eine neue Pfalz errichtet. Der repräsentative Saal im Obergeschoss wurde seit den 1870er mit einem historistischen Gemäldezyklus ausgestattet, der einen spannenden Blick in die Rezeption der mittelalterlichen Geschichte zur Zeit des Zweiten Kaiserreichs ermöglicht. Die Objekte des Museums im Untergeschoss sowie im Goslarer Museum – ein Bronze-Thron und ein Bronze-Altar des 11. Jahrhunderts – entführen in die Zeit des Investiturstreits als die Goslarer Kaiserpfalz Versammlungs- und Krönungsort der salischen Gegenkönige war. Der Nachmittag ist der Braunschweiger Burg und Kirche des sächsischen Herzogs Heinrichs des Löwen gewidmet. Der machtbewusste, streitbare Herzog hatte Braunschweig zu seiner Residenz gemacht, die Burg Dankwarderode und die Kirche St. Blasius (sog. Dom) errichten, und diese dann mit Kunstwerken reichlich ausstatten lassen. Die Burg Dankwarderode beherbergt heute die Mittelalter-Abteilung des Herzog-Anton-Ulrich Museum und zeigt das Original des berühmten Braunschweiger Bronze-Löwen.


7. Tag, Montag, 01. Juli 2024

Heimfahrt von Hildesheim mit Zwischenstopps nach Salzburg bzw. Hallein.


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© Andreas Deusch 2024